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Liebe Ehrenamtliche, liebe Gäste,

Guten Morgen und herzlich willkommen zum diesjährigen Bürgermeisterempfang.

 

Zunächst möchte ich mich bei den Hausmeistern der Gemeinde Altenberge für ihren Einsatz bei den Vorbereitungen des heutigen Empfangs bedanken.  

Und ich begrüße Ekaterina Baranova und Erick Paniagua von der Musikschule Altenberge, die uns heute musikalisch begleiten werden. Herzlichen Dank !

 

Wir möchten heute den ehrenamtlich Tätigen unsere Anerkennung und Dankbarkeit für ihre unermüdliche Arbeit zeigen.

 

Man kann es nicht oft genug betonen: Das Ehrenamt hält den Laden zusammen. Vor Ort, in den Städten und Gemeinden, und auch darüber hinaus. 29 Millionen Menschen sind es, die sich in Deutschland für das Gemeinwohl engagieren. Freiwillig und unentgeltlich. In Krisen zeigt sich zuverlässig, dass unsere Gesellschaft hilfsbereit ist. Dies ist jede Anerkennung wert.

 

Wie unersetzlich ein solches Engagement ist war zuletzt über Weihnachten sichtbar. Als die Deiche im Norden Deutschlands zu brechen drohten, halfen Tausende. Sie schleppten Sandsäcke, organisierten Pumpen, standen Betroffenen zu Seite. 10.700 Feuerwehrleute waren beim Hochwasser im Einsatz, dazu 1.350 Menschen von Hilfsorganisationen und THW.

 

Umso verstörender ist es, wenn Retter selbst zum Ziel werden und sich zur Wehr setzen müssen gegen Anfeindungen und sogar tätliche Angriffe. Das Warum bleibt eines der großen Rätsel unserer Zeit. Rettungskräfte in Uniform werden wohl als abstrakte Repräsentanten des Staates gesehen und angefeindet.

 

Mir sind solche Vorkommnisse in Altenberge zum Glück noch nicht bekannt. Außer ungeklärte Steinwürfe auf die Eingangstür unseres Polizeipostens und zertrümmerte Fensterscheiben des Grünen Parteibüros.

 

Das Werteverständnis der Ehrenamtlichen ist von essentieller Bedeutung für den Erhalt unserer Gesellschaft in einer Welt, die nach wie vor ständigen Veränderungen unterworfen ist. In Altenberge wird das gelebt. Durch Wertschätzung, Augenhöhe mit der Politik und regelmäßigen Austausch von Angesicht zu Angesicht.

 

Wir stehen noch immer vor großen Herausforderungen, wie der Flüchtlingskrise und dem Klimawandel. Beide sind bei weitem noch nicht gelöst. Und wir wissen noch nicht, welche Antworten wir morgen auf Veränderungen finden müssen. Alleine die zunehmenden Bedrohungen durch Diktatoren und Demokratiefeinde, auch bei uns, sind dabei noch nicht einmal ansatzweise abschätzbar.

 

Doch mit Ihrer Arbeit und Ihrem Engagement hier in Altenberge sind wir auf einem guten Weg, die Zukunft vor Ort und für uns alle sozialverträglich zu gestalten.

 

Das Friedensfest, das wir gestern gefeiert haben, ist unser, ist Ihr gemeinsames starkes Signal gegen Krieg und Rechtsextremismus für Demokratie und Menschlichkeit.

 

Bedanken möchte ich mich hier noch einmal bei den rund 2.000 Altenbergerinnen und Altenbergern, die bei unserem Aktionstag  “Nie wieder ist jetzt“  am 27.Januar 2024 gemeinsam auf dem Marktplatz zu diesem Thema ebenfalls hier in Altenberge ein starkes Zeichen gegen rechtes Gedankengut gesetzt haben.

 

Ich bin stolz darauf, Teil einer so engagierten Gemeinschaft zu sein. Ihre Zeit, die Sie unserer Gemeinschaft in den Vereinen, im Sport, in der Kultur, im Miteinander schenken, ist unverzichtbar.

Von Herzen danke ich Ihnen im Namen aller Menschen in Altenberge!

 

Ich freue mich Ihnen bei dieser Gelegenheit mitzuteilen, dass ich mich erneut zur Wahl als Bürgermeister von Altenberge stellen werde. Gemeinsam mit Ihnen allen möchte ich die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre weiterführen und unsere Gemeinde fit für die Zukunft machen.

 

 

Erlauben Sie mir einen kurzen Rückblick auf das, was wir zusammen erreicht und auch noch zu bewältigen haben:

- Da ist die neue Grundschule. Mit der schon zukunftsfähigen OGS sind wir vielen Gemeinden weit

  im Voraus. Gut, dass wir mutig und allen Widerständen zum Trotz die Schule gebaut haben und

  sie im nächsten Jahr einweihen können.

- Das neue Rathaus wird ein neues Zentrum in Altenberge sein - Baubeginn ist im Herbst diesen

  Jahres.

- Die Kirchstraße mit einem neuen Kanal wird im Jahr 2025 saniert, im Jahr 2026 wird der

  Kirchplatz erneuert.

- Dringende Kanalbauarbeiten am Alten Münsterweg, an der Buchenallee und in den nächsten

  Jahren an der Borghorster Straße sind unerlässlich für die Klimafolgenanpassung unserer

  Gemeinde. Hier gilt es auch den Sanierungsstau aus den letzten Jahrzehnten aufzuarbeiten.

- Der Neubau des Bauhofes und die Sanierung der Fahrzeughalle sind für die Bauhofmitarbeiter

  kein Luxus, sondern ebenfalls dringend erforderlich.

- Erschließung Baugebiet Rönnenthal.

- Erschließung der Bauplätze am Bahnhofshügel.

 

 

- Sanierung des Sportgeländes mit neuer Laufbahn, unsere Sportanlage ist ein Schmuckstück

   - umgesetzt.

- Sanierung der Boakenstiege – umgesetzt.

- Sanierung von Wirtschaftswegen im Außenbereich - teilweise umgesetzt; wir arbeiten daran.

- Bau einer Flüchtlingsunterkunft für 40 Asylsuchende –umgesetzt; andere teuer angemietete

  Gebäude können wir abgeben und die Belegung einer Sporthalle konnte verhindert werden!

- Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses ist nach dem neuen Brandschutzbedarfsplan erforderlich

  – das Finanzierungsproblem haben wir mit vielen Nachbarkommunen gemeinsam.

- Die Entwicklung des Areals der Johannesschule zum Quartier der Generationen für unsere

  Vereine und ehrenamtlich Tätigen steht ebenfalls in den nächsten Jahren an und ist mir eine

  Herzensangelegenheit.

- Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED – umgesetzt.

- Kanalbau an der Rosenstiege mit Vergrößerung des Abschlagbauwerkes – umgesetzt.

- Kanalerneuerung Theodor-Heuss-Straße – umgesetzt.

- Beschaffung eines neuen LF20/40 mit 4000 Liter Fassungsvermögen. Damit wird unsere

  Feuerwehr noch schlagkräftiger - Kosten 550.000 Euro.

- Der neue Einsatzleitwagen wird voraussichtlich im Januar 2025 in Dienst gestellt –

  Kosten 250.000 Euro.

-Die Ertüchtigung auf dringend erforderliche Standards des Feuerwehrgerätehauses wurde aktuell

  umgesetzt - Kosten 110.000 Euro. Das sind uns die Kameraden der Feuerwehr in jedem Fall wert.

Und so weiter….

 

 

Altenberge hat großes Potenzial, und gemeinsam können wir dieses Potenzial entfalten. Trotz der in den nächsten Jahren schwierigen Haushaltslage aller Gemeinden möchten wir das Höchstmögliche auf den Weg bringen.

 

Die Finanzsituation der Gemeinde Altenberge (genau wie bei vielen anderen Kommunen) ist derzeit geprägt durch eine anhaltende Unterfinanzierung. Beispielsweise liegen die Umlagen, die wir an den Kreis Steinfurt und den LWL zu zahlen haben, 2 Millionen Euro über unseren Gewerbesteuer-einnahmen.

 

Auf der einen Seite sind wir gesetzlich verpflichtet, einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Zum anderen bekommen die Kommunen (auch Altenberge) immer neue zusätzliche Aufgaben zugewiesen, die aber von Bund und Land nicht ausreichend gegenfinanziert sind. Aus diesem Grund hat Altenberge kaum noch eine andere Möglichkeit, neben möglichen Konsolidierungsmaßnahmen an der Steuerschraube zu drehen.

 

Mit Ihrem Engagement, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, einem starken Zusammenhalt, und mit unserer engagierten Verwaltung, bei der ich mich hier ausdrücklich für die gute Arbeit bedanken möchte, und einer hoffentlich konstruktiveren Politik aller Ratsfraktionen können wir trotz der finanziellen Unwägbarkeiten positiv in die Zukunft schauen.

 

Als Ihr Bürgermeister werde ich Sicherheit im Wandel gewährleisten.

Niemand darf dabei zurückgelassen werden, niemand wird zurückgelassen werden.

 

Ich danke Ihnen allen für Ihr Vertrauen, Ihre Unterstützung und den Zuspruch, den ich nicht zuletzt jede Woche auf dem Marktplatz erfahren darf und durfte.

 

Gemeinsam können wir Gutes erreichen und Altenberge zu einem noch lebenswerteren Ort für uns alle machen.

 

Vielen Dank!

 

Karl Reinke

Bürgermeister

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