So friedlich wie heute lebte es sich im Mittelalter in Altenberge (Kreis Steinfurt) nicht. Die Liste feindlicher Übergriffe war lang: Viehdiebstahl, Überfälle und Vandalismus bedrohten Bauern und Bürger. Um sich zu schützen, organisierten sie den Bau einer kilometerlangen Befestigungsanlage rund um das Gemeindegebiet. Die neuesten Forschungsergebnisse zur Altenberger Landwehr stellt die Altertumskommission des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) jetzt in der 40-seitigen Publikation „Die Landwehr von Altenberge“ vor.
Monatelang schaufelten einst viele Arbeiter mit einfachstem Gerät, um die Landwehr als eine wehrhafte Linie aus Gräben und Wällen zu schaffen. Diese wurde mit dornigen Hecken bepflanzt und war so unüberwindlich. Die wenigen Durchlässe an den Hauptverkehrstraßen waren mit Schlagbäumen abgesichert und ermöglichten eine Kontrolle darüber, wer sich der Gemeinde näherte.
Noch heute sind Reste der Landwehr sichtbar, vor allem westlich der Gemeinde Altenberge im Westenfeld und südlich davon bis zur Grenze nach Havixbeck. Prof. Dr. Torsten Capelle aus Altenberge, Archäologe und stellvertretender Vorsitzender der LWL-Altertumskommission, hat die Altenberger Landwehr in Archiven und im Gelände erforscht. Seine Ergebnisse stellt er in einer neuen Publikation der LWL-Altertumskommission für Westfalen vor. Das 40 Seiten starke Heft, konzipiert als Führer zu dem weitläufigen Bodendenkmal, berichtet über Gründe für den Bau der Landwehr, Arbeitseinsatz, Bewuchs und Pflege der Anlage, die bis heute die Gemeindegrenze nach Steinfurt markiert.
Das Heft ist direkt bei der Altertumskommission, den archäologischen Museen des LWL und über den örtlichen Buchhandel erhältlich. Mehr Infos unter www.lwl.org/pressemitteilungen/
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